Freitag, 9. Juli 2010
06.07.2010: Flucht aus Delhi, Monsun, Flut, ewiges Warten
Voller guter Dinge wuchteten wir uns um halb sieben aus dem Bett um den Zug um 7:40 zu erreichen, der uns innerhalb von vier Stunden nach Kalka bringen sollte. Von dort wollten wir mit einer alten Schmalspurbahn weiter in die Berge nach Shimla um uns dort etwas zu erholen. Fruehstueck fiel an dem Morgen aus wegen is nich (zu wenig Zeit), wir dachten, wir essen dann schoen in Shimla am fruehen Abend. Klingt nach einem guten Plan, oder nicht?
Leider hatten wir unsere Rechnung ohne den Monsun gemacht. Nach zwei Stunden Fahrt blieb uner Zug ploetzlich inmitten einer romantischen, hoch ueberfluteten Landschaft stehen. Wir dachten uns nichts Boeses und warteten. Nach einiger Zeit wurden die Inder um uns herum immer unruhiger. Irgendwann erfuhren wir, dass der Zug wegen ueberfluteter Gleise erst in einer halben Stunde weiterfahren koenne. Nach einer halben Stunde hiess es, Genaues wisse man nicht, wir sollten warten. Von diesem Zeitpunkt an begann ein Exodus der Inder, die den Zug verliessen, um mit einem eingerichteten Shuttle-Service auf der Ladeflaeche eines alten Traktors durch die ueberfluteten Landschaften zu einer Strasse gelangen wollten, deren Zustand jedoch mehr als unklar war. Wir entschlossen uns, zu warten. Nach einer weiteren Stunde wurde uns schmerzlich bewusst, dass wir keine Zigaretten, und, noch viel schlimmer, auch nichts zu essen hatten. Aber Hunger hatten wir. Na immerhin.
Die Informationen wechselten, mal sollte es in einer halben Stunde weitergehen, mal heute abend, mal gar nicht....
Irgendwann schickte die indische Eisenbahn einen Testzug durch die Ueberschwemmung, der uns auch wohlbehalten passierte. Dennoch aenderte sich an unserer Lage nichts, der Zug blieb stehen. Nach neun STunden Wartezeit organisierte sich eine Meute wuetender Hindus, die das Gebaeude des Bahnhofvorstehers umstellten und eine Revolte anzettelten. Fuenf Minuten spaeter fuhr unser Zug wieder los. Warum nicht gleich so?
Der Anschlusszug in Kalka war natuerlich weg und wir machten die Erfahrung: Es gibt auch hilfsbereite, nette Inder (nicht wie die in Delhi auf der Strasse), zum Beispiel die nette indische Familie, die sich um ein Hotel fuer uns kuemmerte und uns auch dorthin brachte und mit uns zu abend ass....das Essen war lecker...aber anscheinend nicht so gesund....
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